Innova Sozialwerk e.V.

55 neue Berufene in der Pflege: Die meisten bleiben hier

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Die Absolventen in der Alten- und Krankenpflege haben ihre Zeugnisse / Nicht alle Auszubildenden gingen den Weg bis zum Abschluss

 

Von Kay Würker

 

Altenburg. Das Altenburger Land ist seit dieser Woche um 55 Menschen reicher, die in der Pflege ihre Berufung gefunden haben. Nach ein- bis dreijähriger Ausbildung erhielten sie am Donnerstag und Freitag Zeugnisse und Beruferlaubnisse, mit denen sie sich künftig um Patienten im Krankenhaus oder um hilfebedürftige Senioren kümmern werden. Auch 11 Medizinische Fachangestellte und 9 Praxisanleiter für die Förderung des Pflegenachwuchses beendeten ihre Aus- oder Weiterbildung. Die allermeisten von ihnen bleiben im Altenburger Land. Sie starten in jenen Einrichtungen unbefristet ins Berufsleben, wo sie zuvor gelernt haben. Kein Wunder: Sie werden im Landkreis dringend gebraucht.

Der Weg bis zum erfolgreichen Abschluss war allerdings kein leichter. ‘Für einige von uns war es die erste Ausbildung, für andere die erste oder zweite Umschulung’, berichtete Hendrik Jenisch, der am Freitag sein Altenpfleger-Zeugnis bekam. ‘Es gab Höhen und Tiefen und der Weg hat uns oft auch zweifeln lassen.’ Die Alten- und die Krankenpfleger müssen binnen drei jahren eine menge Stoff büffeln, auch die Praxis verlangt viel ab. Mancher Azubi verabschiedete sich noch in der Probezeit, bei anderen veränderten Schwangerschaften die Lebensplanung. ‘Von den 26 Startern in unserem Jahrgang haben es heute 12 geschafft’, berichtete Altenpfleger Jenisch. ‘Aber nun können wir sagen: Wir sind durchgekommen und haben einen der dankbarsten Berufe der Welt, weil uns die Menschen mit ihrem Lächeln belohnen.’

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Die Altenpfleger und -helfer werden an der Berufsfachschule des Innova Sozialwerks in der Zschernitzscher Straße in Altenburg ausgebildet. Die Praxis lernen sie unter anderem in Pflegeheimen und Sozialstationen im Landkreis. Für die angehenden Krankenpfleger und -helfer gibt es eine Fachschule am Klinikum, die Innova und Klinikum gemeinsam betreiben. Dort bekamen am Donnerstag 19 Pflegerinnen und Pfleger sowie 9 Helferinnen die lang ersehnten Papiere für den Berufsstart. Und auch am Klinikum sind nicht alle ans Ziel gekommen, die vor drei oder einem Jahr gestartet waren - insgesamt acht Ausbildungsverträge wurden zwischenzeitlich beendet. Doch von denen, die es geschafft haben, nahmen 20 das unbefristete Übernahmeangebot des Klinikums an. ‘Das hilft uns ein ganzes Stück weiter, der Bedarf ist groß’, schilderte Klinikumssprecherin Christine Helbig.

Am Montag [Anm. d. Innova: 02.09.2019] startet an den beiden Pflege-Bildungsstätten in Altenburg ein neuer Jahrgang. Es wird der letzte nach altem Muster sein. Denn wenn ab 2020 das Pflegeberufe-Reformgesetz greift, werden die Ausbildungen von Kranken-, Alten- und Kinderkrankenpflegern zusammengelegt. Das sei durchaus sinnvoll, weil schon jetzt zum Teil gemeinsam unterrichtet wird, konstatierte Innova-Geschäftsführer Nikolaus Dorsch. Die neue generalistische Ausbildung macht es möglich, dass die Absolventen in allen drei Bereichen arbeiten können. ‘Das bringt allerdings Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen in eine neue Konkurrenzsituation im Ringen um Personal, insbesondere wenn es Unterschiede in der Entlohnung gibt’, gab Dorsch zu Bedenken.

 


02.09.2019
Quelle: OVZ, Lokales, Sonnabend / Sonntag, 31. August/1. September 2019 | Nr. 203; Seite 14

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