Am Montag, 09. September 2019, begann das dritte Expertentreffen des europäischen ERASMUS+ Projektes „Introducing ECVET“ im slowenischen Ptuj. Der Innova Sozialwerk e.V. war als ein Kooperationspartner wieder mit dabei.
In dem Projekt arbeiten Unternehmen aus Slowenien, Nordmazedonien und Deutschland zusammen, um die Vergleichbarkeit beruflicher Ausbildung und vor allem berufsbezogener Abschlüsse zu verbessern sowie die Transparenz im europäischen Arbeitsmarkt zu erhöhen. Für Deutschland ist das im Hinblick auf den dringend benötigten Fachkräftenachwuchs spannend; für die Partner und die Innova ist die Entwicklung von individuellen realistischen beruflichen Perspektiven bedeutsam. Dabei ist es nicht das Ziel, den Brain-Drain, die Abwanderung von jungen Talenten aus den Partnerregionen, zu fördern. Vielmehr geht es darum, das Nützliche mit dem Sinnvollen zu verbinden: Die Kooperationspartner aus Nordmazedonien und Slowenien berichteten, dass Politik und Gesellschaft dem europäischen Einigungsprozess und den Werten der Europäischen Union durchaus zugewandt sind. Gleichzeitig sind die wirtschaftlichen Prozesse wie beispielsweise Kundenbeziehungen, Kooperationspartnerschaften und Berufsausbildung vielfach auf regionale Kontexte beschränkt. Darin wird Optimierungspotenzial für den jeweiligen Wirtschaftsstandort und die Entwicklung der Gesellschaft gesehen.
Die Nutzung der Vorteile des europäischen Binnenmarktes für die Regionen ist eines der Ziele der Projektpartner. Gleichzeitig besteht in Deutschland in fast allen Branchen ein erheblicher Fachkräftebedarf. Vor diesem Hintergrund ist es für die Projektpartner und für uns als Innova sinnvoll, jungen Fachkräften aus den verschiedenen Regionen eine berufliche Perspektive im europäischen Arbeitsmarkt mit der Option zu bieten, wieder in ihre Heimat zurückzukehren. Voraussetzung dafür sind die Vergleichbarkeit von Ausbildungsinhalten und demzufolge auch von Bildungsabschlüssen.
Auf dem Treffen wurde der aktuelle Stand der Projektumsetzung diskutiert und die Planung für den kommenden Projektzeitraum abgestimmt. Die Erfahrungen zeigen, dass die persönlichen Kontakte vor Ort und die praxisnahen Eindrücke für den Erfolg eines solchen europäischen Projektes sehr wichtig sind. Im slowenischen Ptuj fanden sich dafür die idealen Bedingungen. Die regionalen Erfahrungen der Projektpartner und der Innova wurden ausgetauscht und neue Erkenntnisse gewonnen. Gerade die wirtschaftsnahe Vereinigung der Unternehmerinnen aus Nordmazedonien hat reges Interesse an den Aktivitäten und Ergebnissen des Projektes und beteiligte sich aktiv an den Diskussionen. Die Kolleginnen von der Ljudska Univerza Ptuj sorgten als Gastgeberinnen für eine sehr konstruktive und gewinnbringende Arbeitsatmosphäre.
Das nächste Expertentreffen im Projekt „Introducing ECVET“ wird im Oktober 2019 im nordmazedonischen Štip stattfinden. Im Rahmen dieses Projektabschnittes werden Bildungseinrichtungen besucht und die Gestaltung von Lehr-Lern-Prozessen in den Unternehmen der Projektpartner vorgestellt. Im Herbst 2020 findet das Abschlusstreffen mit der Präsentation der finalen Ergebnisse im Innova Sozialwerk e.V. in Altenburg statt.